was ist ein vermögensschaden

Ein Vermögensschaden ist per Definition des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ein materieller Schaden. Hierzu gehören folgende Einbußen an materiellen Gütern, die in Geld meßbar sind:

  • Schaden an einer Sache,
  • Verlust von Vermögen und
  • Kosten zur Wiederherstellung der eigenen Gesundheit

Aus Sicht des BGB muss ein Vermögensschaden in Geld messbar sein. Immaterielle Schäden, wie zum Beispiel die Verletzung der Ehre, haben hingegen keinen Vermögenswert.

Der Begriff in der Haftpflichtversicherung

In der Haftpflichtversicherung wird zwischen einem unechten und einem echten bzw. reinem Vermögensschaden unterschieden.

Reiner Vermögensschaden Definition

Ein reiner Vermögensschaden besteht, wenn weder Personen noch Sachen zu Schaden gekommen sind. Hierzu gehören zum Beispiel finanzielle Schäden wie Umsatzrückgänge oder Fehlinvestitionen.

Hier ein eingängiges Beispiel

Mutter und Tochter gehen in ein Kaufhaus

Die fünfjährige Tochter verirrt sich in einem Seitengang und drückt aus Panik den Feueralarm

Die Feuerwehr rückt auch tatsächlich an und stellt die Kosten dem Kaufhaus in Rechnung

Das Kaufhaus macht die Mutter aufgrund der Verletzung ihrer Aufsichtspflicht für den Schaden haftbar

Hier handelt es sich weder um einen Personen- noch um einen Sachschaden. Es liegt klar ein Vermögensschaden vor.

Die folgende Abbildung ordnet den Begriff in die drei verschiedenen Schadenarten ein.

Vermögensschaden – Einordnung in die drei Schadenarten

Der Sachschaden

Ein Sachschaden ist leicht zu definieren. Bei dieser Schadenart wurden Sachen beschädigt oder verloren. Hierzu zählen auch Folgekosten, wie zu Beispiel der Nutzungsausfall bei einer beschädigten Maschine.

Der Personenschaden

Ein Personenschaden beschreibt die Kosten zur Herstellung der Gesundheit nach einer Verletzung oder einem Unfall. Hierzu zählt auch Schmerzensgeld.

Ebenfalls Teil der Personenschäden sind Folgekosten wie zum Beispiel Verdienstausfall oder Rechtskosten.

Wir meinen dieses Video erklärt das Thema recht nachvollziehbar.

Was ist ein unreiner Vermögensschaden?

Ein unechter oder unreiner Vermögensschaden liegt vor, wenn Sachschäden oder gar Personenschäden zu finanziellen Nachteilen wie zum Beispiel Einkommensverluste oder Reparaturkosten führen.

Wie oben beschrieben: Wäre diesem Schaden kein Sach- oder Personenschaden vorausgegangen, würde man von einem reinen Vermögensschaden sprechen.

Beim Vermögensschaden geht stets ein finanzieller Nachteil des Geschädigten einher. Kriminelle Handlungen wie zum Beispiel Einbruch oder Betrug, sind nicht selten eine Ursache für das Entstehen von Vermögensschäden. Aber auch Wirtschaftskriminalität kann einen massiven wirtschaftlichen Schaden, also einen Vermögensschaden herbeiführen.

Wie kann man sich dagegen versichern?

Im privaten Bereich sind Vermögensschäden durch die Privathaftpflichtversicherung abgedeckt.

Bestimmte Berufsgruppen benötigen eine Vermögensschadenhaftpflicht. Die Vermögensschadenhaftpflicht regelt sowohl die Möglichkeit Forderungen (sofern unberechtigter Natur) abzuwehren, als auch entstandene Schäden geltend zu machen.

Die Vermögensschadenhaftpflicht

Berater, Anwälte und andere Freelancer werden über eine entsprechende Absicherung in Sachen Haftpflicht nachdenken wollen.

So kann eine fehlerhafte Beratung eines Steuerberaters seinen Mandanten viel Geld kosten.

Steuerberater benötigen eine Vermögensschadenhaftpflicht

Bei einem Hostinganbieter wiederum kann der Auswahl der Server Pönalen verursachen, auch dies wäre ein Fall für eine Absicherung für Vermögensschäden, hierdurch verursacht. Im Schadensfall geht es es nicht selten darum nachzuweisen, dass der finanzielle Schaden tatsächlich aus dem Delikt heraus entstanden ist, selbiges also ursächlich für den Schaden war.

Die Kosten für eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung können durch die Wahl einer vernünftigen Haftpflicht Selbstbeteiligung reduziert werden.

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